Schallplatte mit Volker Rebell Beschriftung

 

Die Themen der  Kramladen-Sendungen in Byte.FM von Juli bis Dezember 2010:

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 23.12.10 23-24 Uhr (Wiederholung am Samstag 25.12.10 14-15 Uhr):  

„Morgen Kinder wihirds wahas geben ..."

ein etwas anderes Weihnachts-Programm

In den Geschichten und Songs dieser Stunde geht es nicht nur um Weihnachten, sondern im übertragenen Sinne um ein besonderes Ereignis, das am nächsten Tag erwartet wird. Manche der Songs handeln von der Hoffnung auf ein besseres „tomorrow", oder von der Furcht vor einer unmittelbar bevorstehenden, wichtigen Entscheidung: Und ein paar der Songs haben auch im weiteren Sinne mit Weihnachten zu tun.

Von der Sehnsucht nach einem geliebten Menschen, der gerade an Weihnachten schmerzlich vermisst wird, singen Aimee Mann und Moya Brennan. Nils Landgren stellt die Frage, ob Weihnachten uns diesmal mehr bedeuten könnte. Ron Sexsmith ist skeptisch und schiebt die Frage nach: „Träume werden wahr im Himmel. Und wie ist es auf Erden?" Und Raul Midón greift Lennons Friedens-Hymnen auf und schreibt sie fort, wenn er singt: "Peace on Earth, that's what we want. Peace on Earth, that's what we all say.". Curtis Stigers hat große Zweifel, will aber nicht ausschließen, dass das Fest der Liebe und des Friedens eventuell doch seinem Namen noch Ehre macht: „perhaps this is Christmas, the way it should be".

Playlist zum Kramladen am 23.12.10

Artist / Track / Album / Label
1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records
2. Raul Midón / Peace On Earth A World Within A World / Manhattan / EMI
3. Yes / It Will Be A Good Day / The Ladder / Eagle Records
4. Mardi Gras.BB / Delhi Morning Raga / Von Humboldt Picnic - A Journey With Mardi Grass.BB - / Editio.Terra.Incognita Hazelwood Music
5. Michael McDonald, James Ingram & David Pack / Maria / The Songs Of West Side Story / RCA Victor
6. Shane Brady / Fil Aruno / The Living Room / Hypertension Music
7. The Great Bertholinis / Bright Days / Puzzle With A Million Thoughts / Gradual Unfolding Of A Conscious Mind - Part 3 / Hazelwood Music
8. Afrocelt Sound System / Amber / Volume 2: Release / Realworld / Virgin
9. The Miserable Rich / Chestnut Sunday / Of Flight And Fury / Hazelwood Vinyl Plastics
10. Ron Sexsmith / How On Earth / Retriever / V2
11. Till Brönner feat. Curtis Stigers / Christmas Is Never / The Christmas Album / Verve / Universal Music
12. Various Artists / Morgen Kinder wird's was geben / Fröhliche Weihnachten überall - in 18 Liedern um die Welt / h&h music
13. Thomas Kagermann / Celtic Christmas (Hintergrundmusik) / Christmas Chill / ZYX Music 

   

Sondersendung in hr3-madhouse am 08.12.10 von 21-24 Uhr, mit VR als Live-Gast und Co-Moderator, zum Thema John Lennon, aus Anlass seines 30. Todestages: 

Die Lennon-Legende lebt! Am 08.12.2010, dem 30. Todestag von John Lennon kommt der neue Spielfilm "Nowhwere Boy" in die deutschen Kinos. Der Film erzählt fast biographisch die Jugendjahre von John Lennon vor dem Aufstieg der Beatles. Vor einem halben Jahr zeigte die BBC den Fernsehfilm „Lennon Naked", zwei neue Lennon-DVDs sind gerade erschienen und außerdem diverse neue CD-Editionen (wie „The Signature Box", „Collections" und die thematisch gegliederte CD-Box „Gimme Some Truth").  Und der Blätterwald rauscht in diesen Tagen vor lauter Nachrufen, Widmungen, Neubewertungen in Büchern, Zeitschriften und Zeitungen. Wie ist das zu erklären? Warum ist das Interesse an John Lennon auch noch 30 Jahre nach seinem gewaltsamen Tod ungebrochen? Was fasziniert uns bis heute an dieser Persönlichkeit? Seine Widersprüchlichkeit? Sein Genie als Songschreiber? Ist es sein grausames Schicksal, als Aktivist für Frieden und Gewaltlosigkeit von einem verstörten Fan abgeknallt worden zu sein, was die Erinnerung an ihn bis heute wachhält?

Das dreistündige Sonderprogramm in hr3-madhouse zum 30. Todestag von John Lennon versucht, Antworten zu finden in der Annäherung an die Aussagen und Inhalte der großen Songs, die John Lennon für die Beatles und während seiner Solo-Zeit geschrieben hat.

Studiogast ist Volker Rebell (langjähriger hr3-Moderator [„Volkers Kramladen", „hr3-rebell"], ausgewiesener Beatles-Kenner und Buchautor [„Die Beatles 1968 - Das Weiße Album"]). Er erzählt Anekdoten aus Lennons bewegter Biographie und liefert die Hintergrundinformationen zu den Songs.

  

Das Thema der nächsten Kramladen-Sendung in Byte.FM:

Kramladen in ByteFM am Mittwoch 08.12.10 12-13 Uhr (Wiederholung am Donnerstag 09.12.10 23-24 Uhr und am Samstag 11.12.10 14-15 Uhr): 

„Mister Lennon!"

Zum 30. Todestag des Ober-Beatle, der nicht mehr an die Beatles glaubte und nur noch er selbst sein wollte.

„I don't believe in Beatles. I just believe in me, Yoko and me. I was the walrus, but now I'm John." (God, 1970)

War er der „größte Egomane in der Geschichte der Popmusik" (Spiegel), oder nur ein unangepasster Individualist, der „es ablehnte nach irgend etwas anderem als nach seiner eigenen Fasson zu leben" (Rolling Stone)? Zu Zeiten der Fab Four hatte John Lennon das Image vom scharfzüngigen, schlagfertigen Intellektuellen mit Nickelbrille, der ebenso witzig wie sarkastisch sein konnte. Während seiner letzten Lebensjahre galt er vielen als biederer Hausmann und bourgeoiser Pop-Rentiér.

Wer war John Winston Lennon?

Die Beschäftigung mit seiner Musik, seinen Songtexten, Büchern und veröffentlichten Interviews gibt eine vielschichtige Persönlichkeit zu erkennen. In den verschiedenen Stadien seines Lebens kamen höchst unterschiedliche, fast widersprüchliche Teilaspekte des vielbegabten Genius zum Vorschein.

Er war unglaublich verletzlich und sensibel, aber auch angriffslustig und verletzend.

Er war zugleich unberechenbarer Zyniker und schwärmerischer Sinnsucher, introvertierter Narziss, polit-missionarischer Einzelkämpfer, Happening-Aktionist und utopischer Träumer. Er war radikaler Avantgardist, archaischer Rock'n'Roller und bekennender Liebeslied-Romantiker - und vor allem: er war ein großartiger Sänger und begnadeter Songschreiber.

In die Geschichte ging er ein als herausragende Persönlichkeit der Popkultur und als „einer der größten Musiker aller Zeiten" (Leonard Bernstein).

„Wenn ich auch weiß, dass die Gefühle bleiben werden für Menschen und Dinge aus der Vergangenheit, ich weiß, ich werde oft innehalten und an sie denken", sang John Lennon in seinem großartigen Song „In My Life" aus dem Beatles-Album „Rubber Soul", das am 3. Dezember 1965 veröffentlicht wurde.

Der Kramladen wird in dieser Stunde innehalten und zurückdenken an etliche wichtige Songs, die er geschrieben hat, sowohl für die Beatles als auch für seine Soloalben.

„Eines macht mir allerdings große Sorgen. Eines Tages wird irgend so ein Verrückter auftauchen, und dann weiß nur Gott allein, was dann passieren mag. Alle möglichen Leute rennen hier mit Waffen herum und spielen Cowboy. Sie scheinen zu glauben, dass ein Revolver ein verlängerter Arm ist ...", sagte John Lennon 1965 in den USA.

Am 8. Dezember 1980 um 22 Uhr 50 Ortszeit kamen John und Yoko von Aufnahmen im Record Plant Studio zurück. Vor dem Dakota Building, dem Domizil der Lennons, standen wie so oft einige Fans und warteten auf den Ex-Beatle, um vielleicht ein Autogramm zu ergattern. Der 25-jährige Mark David Chapman harrte schon seit Stunden aus. Schon am Nachmittag, als John das Haus verließ, stand er hier. Wortlos hatte er dem Star die Plattenhülle von „Double Fantasy" hingehalten. Mit routinierter Gelassenheit hatte John seinen Namenszug auf die Hülle geschrieben und war weitergegangen. Jetzt, fünf Stunden später, rief der Fan: „Mister Lennon!" und ging auf John zu, der gerade aus dem Wagen ausgestiegen und auf dem Weg zum Hauseingang war. John blickte über die Schulter zurück und sah in die Mündung eines 38er Revolvers. Chapman feuerte fünfmal. Die Kugeln trafen John in den Rücken. Bereits die erste Kugel war tödlich.

Die Playlist zur John-Lennon-Sendung am 11.12.10
Artist / Track / Album / Label

1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records
2. The Beatles / In My Life / Rubber Soul / Apple
3. The Beatles / I'm A Loser / Beatles For Sale / Apple
4. John Lennon / I'm The Greatest / Anthology CD 2 New York City / Capitol
5. John Lennon / Working Class Hero (Montage) / Lennon Legend (DVD-Umschnitt) / Capitol
6. John Lennon / Crippled Inside / Imagine / Parlophone / EMI
7. John Lennon / Remember / Anthology CD 1 Ascot / Capitol
8. John Lennon /Borrowed Time / Milk and Honey / Parlophone / EMI
9. The Beatles / I Am The Walrus / Magical Mystery Tour / Apple
10. John Otway / I Am The Walrus / The Exotic Beatles Part One / Exotica Records
11. John Lennon / Satire 1 / Anthology CD 4 Dakota / Capitol
12. Joni Mitchell / Impossible Dreamer / Misses / Reprise
13. John Lennon / Imagine (instrumental) (Hintergrundmusik) / Lennon Legend (DVD-Umschnitt) / Capitol 

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 25.11.10 23-24 Uhr (Wiederholung am Samstag 27.11.10 14-15 Uhr):   

Die Stecknadel im Heuhaufen

Über die spannende Suche nach einem unbekannten Song.

Jeder kennt das und hat es schon erlebt: man hört irgendwo einen faszinierenden Musiktitel und weiß nicht, wer und was das ist.

Die Melodie oder eine Textzeile (oder beides) hat sich im Hirn festgesetzt und lässt einen nicht mehr los. Deshalb setzt man Himmel und Hölle in Bewegung, um heraus zu finden, wie der gesuchte Titel heißt und von wem er stammt. Man fragt Freunde und Experten, nutzt alle Recherchemöglichkeiten, googelt sich den Wolf und entblödet sich nicht mal, einem ahnungslosen Plattenverkäufer die Melodie vorzusingen. Man macht und tut über Tage und Wochen, lässt sich durch Rückschläge fast entmutigen, weil die Suche aussichtslos erscheint, findet dann aber auf falschen Spuren interessante Alternativen. Mit dem Spatz in der Hand hat man die Taube auf dem Dach, respektive das Ziel des ersehnten, gesuchten Titels schon fast aufgegeben, da hilft Gevatter Zufall. Kaum zu glauben aber wahr, der heiß und innig geliebte Titel wird nach langwieriger, aufwendiger, entbehrungsreicher Suche letztlich doch gefunden. Happy End.

Der Kramladen erzählt heute genau dies: eine authentische Geschichte vom erfolgreichen Aufspüren eines gesuchten Musiktitels. In den 1970er Jahren hatte der Kramladen-Hörer Lothar beim Radiohören immer dann auf die Aufnahmetaste seines Tonbandgerätes gedrückt, wenn ein Musikstück ihm gefiel. Oft hatte er nur Bruchstücke der Titel aufgenommen, meist in erbärmlicher Klangqualität und natürlich ohne das Gelaber der Radiosprecher. Weil er die An- und Absagen der Titel nicht aufgenommen oder später gelöscht hatte, wusste er nie, von wem seine gesammelten Musikschätze stammten und wie die einzelnen Titel hießen.

Beim Abhören der alten Bänder vor etwa 10 Jahren stieß er auf einen ganz bestimmten Song, der es ihm damals schon besonders angetan hatte. Also setzte er alle Hebel in Bewegung, um den Namen der Band und den Songtitel herauszukriegen, weil er dieses begehrte Musikstück in guter Klangqualität und kompletter Länge unbedingt erwerben wollte. Während seiner hartnäckigen, fast 10 Jahre andauernden Suchaktion fragte er auch mich, ob ich den Song kennen würde und schickte mir seinen Radiomitschnitt zu, weil er sich zu erinnern glaubte, dass er den Song aus einer meiner Sendungen in den frühen siebziger Jahren aufgenommen hatte. Ich musste leider passen, schrieb aber zurück, dass der Titel sehr schön sei, und die Kombination aus „Artrock-Hammondorgel, Westcoast-Satzgesang und Wishbone Ash-typischer Zweistimmigkeit in der Gitarrenfigur" ausgesprochen originell ist, aber - sorry - mir leider unbekannt. Wie so viele andere, die Lothar gefragt hatte, gab auch ich ihm ein paar Tipps, nannte Namen von Bands, die vielleicht in die richtige Richtung führen könnten. Er ging all diesen Hinweisen nach, hörte sich durch Unmengen von Platten durch, entdeckte zwar neue, gute Musik, die ihn interessierte, aber der endgültige Treffer war noch nicht dabei ... noch nicht - zu guter Letzt aber doch.

Das forschende, allmähliche Herantasten über musikalische Umwege und Querverweise ist in dieser Stunde genauso zu hören, wie natürlich auch die endgültige Auflösung des großen Rätsels. Schon die schrittweise Annäherung an das Ziel mit der Entdeckung von Musikstücken von wenig bekannten Gruppen wie Sugarloaf, Captain Marryat, Alquin, Help, Warhorse, Norman Haines Band, Midnight Sun, Fruup u.a. ist schon sehr hörenswert - das große Finale mit dem so lange gesuchten Titel (der hier noch nicht verraten wird) ist eine echte Entdeckung.

Playlist zur Sendung Songsuche am 25.11.10 

 

Artist

Track

Album

Label

1.

L. Shankar

Darlene (Kramladen-Themamusik)

Touch Me There

Zappa Records

2.

Wishbone Ash

Blind Eye

Wishbone Ash

MCA

3.

Alquin

I Wish I Could

Marks / Mountain Queen

Polydor

4.

The Norman Haines Band

Everything You See

Den Of Iniquity

Progressive Line / Dole Music

5.

Sugarloaf

Mother Nature's Wine

Sugarloaf & Spaceship Earth

EMI Capitol

6.

Sugarloaf

Don't Call Us, We Call You (Ausschnitt)

Sugarloaf & Spaceship Earth

EMI Capitol

7.

Fruupp

Decision

Future Legends / Seven Secrets

See For Miles records

8.

Mainhorse

Basla

Mainhorse

Free records

9.

Warhorse

Feeling Better

Red Sea

Vertigo

10.

Midnight Sun

Nobody

Midnight Sun

Black Rose Records

11.

Gipsy

Decisions

Gipsy

Walhalla

12.

Captain Marryat

Dance Of Thor (Hintergrundmusik)

Captain Marryat

Thor Records

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 11.11.10 23-24 Uhr (Wiederholung am Samstag 13.11.10 14-15 Uhr)   

Kamen die Kelten bis nach Brasilien? Eine Weltreise mit keltischer Musik

Die Kultur des geheimnisvollen Volks der Kelten ist älter als die Pyramiden Ägyptens. Vieles blieb im Nebel der Geschichte verborgen, doch als gesichert gilt, dass sich keltische Stämme von Mittel- und Osteuropa aus um 500 vor Christus über ganz Europa ausgebreitet hatten. Das Siedlungsgebiet der Kelten erstreckte sich sogar über Europa hinaus bis in den Balkan, bis ins türkische Anatolien und nach Nordafrika. Zu Beginn unserer Zeitrechnung begann sich die Spur der Kelten allmählich zu verlieren.

Als Kernregionen der keltischen Kultur gelten heute Irland, Schottland, Wales, Galizien und die Bretagne. Dort, in den geschichtlich letzten Siedlungsräumen der Kelten, konnten sich die verschiedenen keltischen Stämme relativ ungestört vom Römischen Reich entfalten. Und in diesen Regionen entwickelte sich im Mittelalter eine Musiktradition, die angeblich auf keltische Ursprünge zurückgeht, deren charakteristische Instrumente der Dudelsack und die Flöte ist und die allgemein als keltische Musik bezeichnet wird - obwohl ein direkter Zusammenhang mit der Kultur der Kelten nicht nachweisbar ist.

Mit den irischen und schottischen Auswanderern verbreitete sich die keltische Musik fast über den ganzen Globus, von Nordamerika bis nach Australien. Der musikalische Weltenbummler und Virtuose auf dem galizischen Dudelsack Gaita, Carlos Núnez, hat nun auch einen musikalischen Austausch zwischen seiner Heimat Galizien und Brasilien entdeckt. Auf der Suche nach Spuren seines verschollenen Ur-Großvaters, der als Berufsmusiker nach Brasilien ausgewandert war, stieß Carlos Núnez auf Zeugnisse galizischer Dudelsack-Musik in lateinamerikanischem Gewand. Er entdeckte galizisch-keltische Elemente, die sich mit brasilianischen Rhythmen und Harmonien verbunden hatten. In den alten brasilianischen Musik- und Tanzstilen Forro und Choro und selbst in der Samba von Bahia fand er Melodien aus Galizien, der keltischen Enklave im äußersten Nordwesten Spaniens, an der Grenze zu Portugal.

Als die Portugiesen das neue Land jenseits des Atlantiks entdeckten, nannten sie es nicht von ungefähr Brasilien. In der keltischen Mythologie wird ein Land weit vor der Westküste, wo Milch und Honig fließen und ewiger Frühling herrscht, als „Hy-Brassil" beschrieben. In keltischer Tradition steht auch das Musikinstrument, das die brasilianischen Ureinwohner beim ersten Kontakt mit den portugiesischen Entdeckern zu Gehör bekamen. Auf einem historischen Gemälde, das die Entdeckung Brasiliens im Jahre 1500 durch Pedro Alvarez Cabral darstellt, sieht man einen Dudelsackspieler, der - allen voran - auf die verblüfften Indios zugeht. Wie zum endgültigen Beweis all dieser Forschungen und Fabeln, die Carlos Núnez zusammengetragen hatte, fand er in einer brasilianischen Kirche die geschnitzte Skulptur eines Indios, der einen galizischen Dudelsack spielte.

Das Ergebnis seiner musikalischen Ahnenforschung und Brasilien-Expedition erscheint am 12. November in Form der CD „Alborado do Brasil". Der „Jimi Hendrix des Dudelsacks", wie Carlos Núnez in den USA genannt wurde, musiziert auf seinem neuen, hoch interessanten Album gemeinsam mit brasilianischen Künstlern. Die überraschend stimmig klingende Mixtur aus keltischer und brasilianischer Musik enthält elektronische Loops, Latino-Raps, Samba-Anklänge, afro-brasilianische Perkussion und Bossa Nova-Gesänge, stets verschmolzen mit dem inspirierten Spiel auf keltischen Instrumenten wie Bodhrán, Flöten und Dudelsack.

Neben Ausschnitten aus dem hervorragenden, keltisch-brasilianischen Album „Alborado Do Brasil", dem neuen Werk des „new king of the Celts" Carlos Núnez, hören wir in diesem Kramladen keltische Musik aus Algerien, Norwegen, Australien, Kanada und Westafrika. Motto: in 60 Minuten mit den Kelten um die Welt.

Playlist zur Kelten-Sendung am 11.11.10
Artist / Track / Album / Label
1. L. Shankar / Darlene (Kramladen-Themamusik) / Touch Me There / Zappa Records
2. Red Hot Chili Pipers / We Will Rock You - Smoke On The Water / Bagrock To The Masses / Rel Records
3. Hevia / Busindre Reel / Tierra De Nadie - Noman's Land / EMI
4. Carlos Núnez / Padaria Elétrica Da Barra / Alborada Do Brasil / Sony Music / RCA Victor
5. Songline / Rocky Outcrops / Desert Rainbow / Tropical Music
6. Cheb Mami feat. Idir & Bagad de Kemper / Azwaw Meli Meli / Virgin Records / Totem Records
7. Carlos Núnez / Gaita - Nau Bretoa / Alborada Do Brasil / Sony Music / RCA Victor
8. Carlos Núnez / Alborada de Rosalía / Alborada Do Brasil / Sony Music / RCA Victor
9. Rita Eriksen / Villemann og Magnhild / Tideland / Dublin to Dakar / Putumayo World Music
10. Afrocelt Sound System / Eireann Volume 2: Release / Realworld
11. Carlos Núnez / Feira de Mangaio (Hintergrundmusik) / Alborada Do Brasil / Sony Music / RCA Victor

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 28.10.10 23-24 Uhr (Wiederholung am Samstag 30.10.10 14-15 Uhr)  

Davy ist noch immer on the road - Zum 70. Geburtstag von Manfred Mann

Der in Südafrika geborene Jazzmusiker Manfred Lubowitz kam 1961 erwartungsvoll nach London. Doch da sein Jazzquartett erfolglos blieb, wechselte er ins Pop-Lager über, nannte sich und seine Beat-Band Manfred Mann, produzierte simple Single-Songs und hatte auf Anhieb durchschlagenden Erfolg. Zwischen 1964 und 68 konnte er 11 Top-Five-Notierungen verbuchen, darunter die Nr.1-Hits „Doo Wah Diddy", „Pretty Flamingo" und „Mighty Quinn".

Diese Charts-Erfolge wurden dem ehemaligen Jazzpianisten zunehmend peinlich. Weil er keine musikalische Befriedigung mit seiner Manfred Mann-Hitmaschinerie finden konnte, gründete er 1969 die avantgardistische Jazzrock-Band Chapter Three. Nun konnte er zwar wieder erhobenen Hauptes auf die Bühne gehen, doch vor der Bühne standen nur wohlwollend applaudierende Kritiker und Jazzrock-Fans. Um auch wieder ein breiteres Publikum erreichen zu können - ohne auf ambitioniertes Musizieren verzichten zu müssen - startete er 1971 sein viertes Band-Kapitel: Manfred Mann's Earth Band, charts-orientiert, aber progressiv ausgerichtet.

Nach Anfangsschwierigkeiten konnte sich die Earth Band Reputation und Erfolg gleichermaßen erspielen, vor allem mit gelungenen Cover-Versionen - wobei nur Songs bedeutender Songschreiber interpretiert wurden, um nur Bob Dylan, Bruce Springsteen, Bob Marley, Sting, Joni Mitchell und Paul Weller zu nennen. Sogar Single-Hits stellten sich ein, etwa mit „Blinded By The Light"(1976) und „Davy's On The Road Again"(1978), aber auch großartige Alben entstanden wie z.B. „The Roaring Silence" (1976), „Watch" (1978) oder - als Trendsetter - das erste Ethno-Pop-Album überhaupt: „Somewhere in Africa" von 1982. In seinem hörenswerten Soloalbum „Manfred Mann's Plains Music" von 1991 beschäftigte er sich mit der ethnischen Musik der nordafrikanischen Indianer. Das Album „2006" (veröffentlicht 2004) enthält eine Kooperation mit dem Fanta Vier-Rapper Thomas D.

Die Liste der Gruppenmitglieder, die den verschiedenen Manfred Mann-Formationen angehörten, enthält etliche namhafte Musiker wie z.B. Jack Bruce, Paul Jones, Tom McGuiness, Klaus Voorman, Mike D'Abo, Chris Slade, Chris Thompson, Mick Rogers, etc..

Manfred Mann ist mit seiner Earth Band - was deren musikalische Bedeutung und Marktwert angeht - inzwischen ins zweite oder dritte Glied zurückgetreten, doch live kann die Band noch immer überzeugen. Die für November und Dezember geplanten Konzerte in Deutschland wurden allerdings wegen eines Krankheitsfalls in Manfred Manns Familie abgesagt. Alle Konzerte sollen 2011 jedoch nachgeholt werden.

Mit den frühen Manfred Mann-Hits der sechziger Jahre tourt derweil die Oldies-Band The Manfreds durch die Lande, ein Zusammenschluss von Bandmitgliedern der Original-Manfred Mann-Besetzung.

Aus Anlass seines 70. Geburtstag würdigt der Kramladen das musikalische Werk von Manfred Mann.

Playlist zur Manfred Mann-Sendung am 28.10.10
Artist Track Album Label
1. L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There Zappa Records
2. Manfred Mann's Earth Band The Times They Are A-Changin' Mann Alive Virgin
3. Manfred Mann's Earth Band Eyes Of Nostradamus Somewhere in Africa Petbrook / Mann
4. Manfred Mann's Earth Band Somewhere in Africa Somewhere in Africa Petbrook / Mann
5. Manfred Mann's Earth Band Redemption Song Somewhere in Africa Petbrook / Mann
6. Manfred Mann's Earth Band Messin' Messin' Petbrook / Mann
7. Manfred Mann Do Wah Diddy Diddy The Manfred Mann Album Collectables
8. Manfred Mann's Earth Band Mighty Quinn Watch Petbrook / Mann
9. Manfred Mann's Chapter Three Happy Being Me Volume Two Vertigo
10. Manfred Mann's Earth Band Starbird The Roaring Silence Petbrook / Mann
11. Manfred Mann Medicine Song Manfred Mann's Plains Music Petbrook / Mann
12. Manfred Mann's Earth Band Davy's On The Road Again Mann Alive Virgin
13. Manfred Mann InstruMedicine Song (Hintergrundmusik) Manfred Mann's Plains Music Petbrook / Mann

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 14.10.10 23-24 Uhr (Wiederholung am Samstag 16.10.10 14-15 Uhr)  

Hattler erzählt

Seit rund 40 Jahren gehört er zu den kreativen Aktiva der deutschen Pop/Rockszene. Derzeit ist er mit seinem Bandprojekt HATTLER auf Deutschlandtour und hat gleich drei neue Alben im Gepäck: je eine Neuveröffentlichung seiner Bands HATTLER („Gotham City Beach Club Suite") und KRAAN („Diamonds") - und das Erstlingswerk seines neuen Duo-Projekts SIYOU'n'HELL („Siyou meets Hellmut Hattler").

Mit seiner melodiebetonten Jazzrock-Gruppe KRAAN und dem coolen Hipjazz-Duo TAB TWO hat Hellmut Hattler Maßstäbe im deutschen Pop/Rock gesetzt. Einige der Alben, die in den vergangenen 38 Jahren unter seiner Regie und Mitwirkung entstanden sind, gelten als Meilensteine in der deutschen Musiklandschaft. Sein vor 10 Jahren ins Leben gerufene Bandprojekt HATTLER verbindet Elektronik, Jazz, Soul, Pop und psychedelische Clubsounds auf intelligente und innovative Weise. Die aktuelle HATTLER-Tour durch deutsche Clubs läuft erfolgreich und auch KRAAN wird im November und im Frühjahr 2011 einige Konzerte geben.

Egal in welchem musikalischen Kontext und in welcher Konstellation - Hellmut Hattler steht seit der Gründung von KRAAN 1970 für ureigenen musikalischen Ausdruck, und eine angenehm eigenwillige Klangästhetik. Auf unverwechselbare Art verbindet er solistisches Können und sinnliche, coole Eleganz in der Melodik, mit vorantreibenden, cleveren Up-Beats. Er profilierte sich auch als Songwriter und schrieb - gemeinsam mit seinem TAB TWO-Partner Jo Kraus - für Tina Turner den Song „Thief Of Hearts".

Geboren am 12.04.1952, versuchte sich Hellmut Hattler, von Hendrix beeinflusst, in den 1960ern zunächst noch an der Gitarre. Nachdem er bei KRAAN zum Bass wechselte, erspielte er sich bald den Ruf als „Deutschlands bester Bassist" (Bass Player). Dieser Bedeutung wurde er auch mit seinen Soloprojekten „Bassball" und „Heartware" gerecht. Kurzzeitig war er übrigens auch Mitglied der Band Fehlfarben.

Das Album „No Eats Yes" seiner Band HATTLER wurde 2001 mit dem deutschen Schallplattenpreis „Echo" ausgezeichnet. Eine Sonder-Edition von HATTLER-Songs lag der Mercedes S-Klasse Anno 2006 als Referenzmusik für deren edle Bord-Surround-Anlagen bei.

Bislang hat Hellmut Hattler zwei Bücher veröffentlicht, ein Lehrbuch für Bassisten „Hip Bass" (1995) und ein Songbook mit allen Texten und Noten seiner verschiedenen Projekte „Hattler Songbook" (2009).

In dieser Kramladen-Ausgabe gibt Hellmut Hattler amüsant und sehr persönlich Auskunft über seine Sicht der Dinge und seine aktuellen Projekte.

Playlist zur Hattler-Sendung am 14.10.10
Artist Track Album Label
1. L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There Zappa Records
2. HATTLER Wonderworld Gotham City Beach Club Suite Bassball Recordings / 36 Music
3. HATTLER Bollerwagen Gotham City Beach Club Suite Bassball Recordings / 36 Music
4. HATTLER Mirrorman Gotham City Beach Club Suite Bassball Recordings / 36 Music
5. KRAAN Diamonds Diamonds Bassball Recordings / 36 Music
6. HATTLER Dimitri Gotham City Beach Club Suite Bassball Recordings / 36 Music
7. HATTLER Gotham City Beach Club Suite (Ausschnitt) Gotham City Beach Club Suite Bassball Recordings / 36 Music
8. HATTLER Marielyst (Ausschnitt) Gotham City Beach Club Suite Bassball Recordings / 36 Music
9. HATTLER The Terrace (Ausschnitt) Gotham City Beach Club Suite Bassball Recordings / 36 Music
10. SIYOU'n'HELL Baby Love (Ausschnitt) Siyou meets Hellmut Hattler 36 Music
11. SIYOU'n'HELL Warm Embrace Siyou meets Hellmut Hattler 36 Music
12. KRAAN Neu-Rosenheim Suite (Hintergrundmusik) Diamonds Bassball Recordings / 36 Music

 

Kramladen in ByteFM am Samstag 09.10.10 zum 70. Geburtstag von John Lennon

Playlist Zur Lennon-Sendung am 09.10.10
Artist Track Album Label
1. John Lennon What You Got Wonsaponatime Capitol / EMI
2. L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There Zappa Records
3. John Lennon Gimme Some Truth Imagine Parlophone / EMI
4. The Beatles Hey Bulldog Yellow Submarine Apple / EMI
5. The Beatles Any Time At All A Hard Day's Night Apple / EMI
6. The Beatles Nowhere Man Rubber Soul Apple / EMI
7. The Beatles Julia The Beatles (White Album) Apple / EMI
8. John Lennon Look At Me Plastic Ono Band EMI
9. John Lennon God Plastic Ono Band EMI
10. Rolling Stones Miss You Jump Back Virgin
11. John Lennon Bless You Walls And Bridges EMI
12. Cranberries I Just Shot John Lennon To The Faithful Departed Island
13. The Beatles Revolution 9 The Beatles (White Album) Apple / EMI
14. John Lennon Number 9 Dream Walls And Bridges Parlophone / EMI
15. John Lennon Watching The Wheels Double Fantasy Capitol /EMI
16. John Lennon Imagine - instrumental (Hintergrundmusik) Lennon Legend EMI

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 30.09.10 23-24 Uhr (Wiederholung am Samstag 02.10.10 14-15 Uhr) 

"Cry Baby" oder "Get it while you can"

Vor 40 Jahren starb Janis Joplin im Alter von 27 Jahren

Sie war der erste weibliche Superstar in der Männerwelt Rockmusik. Und sie hatte den Blues - in den Stimmbändern wie in der Seele - so intensiv wie kaum eine andere weiße Sängerin vor und nach ihr. Doch der Blues konnte sie nicht heilen von jenem inneren Schwelbrand ihrer unstillbaren Sehn-Süchte. Getreu ihrem Song-Motto „Hol's dir, so lange du es kriegen kannst" ließ sie kaum einen Exzess aus. Sie hatte sexuelle Affären ohne Ende und blieb doch, wenn's drauf ankam, allein. Sie trank über die Maßen und fand doch keinen Trost im Suff. Sie spritzte schließlich Heroin und fand auch im Rausch keine Erlösung. Sie holte es sich so lange, bis ihr Körper nicht mehr mitmachte. In der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 1970 starb Janis Joplin nicht an einer Überdosis Heroin. Ohne es zu wissen, hatte sie sich Heroin eines hohen Reinheitsgrades injiziert. Dies war sie nicht gewohnt. Dazu kam noch, dass sie wieder sehr viel Alkohol an diesem einsamen Abend getrunken hatte. Beides zusammen verkraftete ihr ohnehin geschwächter Körper nicht. Kurz nach Janis Joplins Tod warben die Dealer für ihren Stoff mit einem makabren Slogan: „so stark, dass er Janis umgenietet hat".

Die starke, zerbrechliche Janis habe den Frauen vorgemacht, sagte Melissa Etheridge, dass man Rockstar werden kann statt Sekretärin und dass man nicht hübsch sein muss, um Erfolg zu haben. In aktuellen Biografien wird Janis Joplin sowohl als starke Frau und brillante Sängerin dargestellt, aber auch als das verletzliche, oft von Selbstzweifeln gequälte, zutiefst einsame, kleine Mädchen.

Der Kramladen feiert Janis Joplin, „die erste Königin von Sex and Drugs and Rock'n'Roll", die mit ihrem Lebensmotto „Get It While You Can" nur 27 Jahre alt wurde.

Playlist zur Janis Joplin-Sendung am 30.09.10
Artist Track Album Label
1. L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There Zappa Records
2. Janis Joplin Try (Just A Little Bit Harder) Absolute Janis Columbia
3. Cathy Richardson with Sugar Blue Try (Just A Little Bit Harder) (Ausschnitt) Blues Down Deep The Songs of Janis Joplin Ruf Records
4. Janis Joplin Cry Baby Pearl Columbia Sony / Legacy
5. Janis Joplin Get It While You Can Pearl Columbia Sony / Legacy
6. Koko Taylor Get It While You Can (Ausschnitt) Blues Down Deep The Songs of Janis Joplin Ruf Records
7. Janis Joplin To Love Somebody I Got Dem Ol Kozmic Blues Again CBS / Columbia
8. Janis Joplin & Big Brother and the Holding Company Summertime (Ausschnitt) Cheap Thrills CBS / Columbia
9. Janis Joplin & Big Brother and the Holding Company Down On Me Big Brother and the Holding Company Mainstream / Columbia
10. Paul Black Down On Me (Ausschnitt) Blues Down Deep The Songs of Janis Joplin Ruf Records
11. Janis Joplin Ball And Chain (Ausschnitt) Live From The Festival Express Tour, Canada Legacy / Sony
12. Janis Joplin's Full Tilt Boogie Buried Alive In The Blues Pearl Columbia Sony / Legacy
13 Janis Joplin Me And My Bobby McGhee (Demo-Version) Pearl Columbia Sony / Legacy
14. Janis Joplin's Full Tilt Boogie Pearl (Hintergrundmusik) Pearl Columbia Sony / Legacy

 

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 16.09.10 (diesmal keine Wiederholung):

And the wind cries Jimi - Zum 40. Todestag von Jimi Hendrix

„Werde ich morgen noch leben? Ich kann es nicht sagen. Aber ich weiß verdammt gut, dass ich heute nicht lebe. In mein Fenster scheint keine Sonne. Ich fühle mich so, als lebte ich auf dem Grund eines Grabes," dies sang Jimi Hendrix im Song „I Don't Live Today" aus seinem Debutalbum von 1967. Schon damals sandte er textliche Signale aus, die Auskunft gaben über seine fragile, innere Befindlichkeit, über seine Zweifel, seine Enttäuschungen und seine Momente von Zerrissenheit. Drei Jahre später starb er. Nach zu viel Alkohol und der Einnahme von Schlaftabletten war er unglücklich an seinem eigenen Erbrochenen erstickt.

Die Legende lebt - auch 40 Jahre nach dem „Accidental Suicide", wie es John Mayall in seinem Song-Nachruf 1971 ausdrückte. In Ausstellungen, Lesungen und Konzerten rund um den 18. September, den 40. Todestag, wird der Ausnahme-Gitarrist und -Performer weltweit gefeiert. Sogar ein neues Hendrix-Album mit (mehr oder weniger) bislang unveröffentlichten Songs erschien im März dieses Jahres unter der Überschrift „Valleys Of Neptune". Doch anders als bei früheren dubiosen Veröffentlichungen übler Geschäftemacher wird diese Neuerscheinung der musikalischen Klasse des Gitarren-Genies gerecht und unterstreicht seinen Stellenwert bis heute.

Hendrix war einer der großen Musikerneuerer seiner Zeit, revolutionierte das Rock-Gitarrenspiel, experimentierte mit Elektronik und innovativen Klangtechniken. Und er spielte einen unverwechselbaren Stil, eine Art von Sciencefiction-Bluesrock - oft kopiert, nie erreicht. Er sang von fernen Galaxien und utopischen Zeitreisen und suchte in seinen Songtexten nach Liebe und Freiheit. Beides schien er in der Realität seines kurzen Lebens nicht gefunden zu haben. Schon 1966 schrieb er die Songzeilen: „die Einsamkeit wirft Schatten über mein Bett. Das kleine Eiland segelt flussabwärts, denn das gelebte Leben ist tot. Und der Wind schreit Mary".

Die Playlist zur Hendrix-Sendung 

 

Artist

Track

Album

Label

1.

L. Shankar

Darlene (Kramladen-Themamusik)

Touch Me There

Zappa Records

2.

Eric Burdon

Third Stone From The Sun / The Story Of Life

Blue Haze - Songs of Jimi Hendrix

Ruf Records

3.

Jimi Hendrix Experience

I Don't Live Today

Are You Experienced

Polydor

4.

Robert Randolph & The Family Band

Purple Haze (Ausschnitt)

Power Of Soul A Tribute To Jimi Hendrix

Experience Hendrix / Inspire Music

5.

Friend ‘n' Fellow

Purple Haze (Ausschnitt)

Blue Haze - Songs of Jimi Hendrix

Ruf Records

6.

Jimi Hendrix Experience

Purple Haze

Jimi Hendrix

Polydor

7.

Quintetto Bislacco

Purple Haze (Ausschnitt)

Jokes

Stradivarius / Milano Dischi

8.

Jimi Hendrix Experience

Fire

Jimi Hendrix

Polydor

9.

Gary Moore

Fire (Ausschnitt)

A Different Beat

Castle Music

10.

Jimi Hendrix

Angel

Voodoo Soup

Polydor

11.

Eric Bibb

Angel (Ausschnitt)

Blue Haze - Songs of Jimi Hendrix

Ruf Records

12.

Jimi Hendrix

Bold As Love

Axis: Bold As Love

Polydor

13.

Jimi Hendrix

Valleys Of Neptune

Valleys Of Neptune

 

14.

Jimi Hendrix Experience

The Wind Cries Mary

Jimi Hendrix

Polydor

15.

Sting

The Wind Cries Mary (Ausschnitt)

Power Of Soul A Tribute To Jimi Hendrix

Experience Hendrix / Inspire Music

16.

Jamie Cullum

The Wind Cries Mary (Ausschnitt)

Twentysomething

Verve / Universal

17.

Buddy Miles and Double Trouble

The Wind Cries Mary (Ausschnitt)

Blue Haze - Songs of Jimi Hendrix

Ruf Records

18.

Jimi Hendrix Experience

Midnight (Hintergrundmusik)

Jimi Hendrix

Polydor

 

Das Thema des etwas ungewöhnlichen Kramladens vom 02.09.2010 war: "Promenadenkonzerte - Musik für Flaneure", mehr ...Omegna  Omegna omegna Playlist; Audio

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 02.09.10 23-24 Uhr (Wiederholung am Samstag 04.09.10 14-15 Uhr)

Promenadenkonzerte - Musik für Flaneure

Jahr für Jahr wächst das Musikangebot auf städtischen Konzertbühnen speziell in den Sommerwochen. Was die großen Städte und Regionen schon seit Jahren vormachen, verbreitet sich nun auch flächendeckend übers Land - und das europaweit. Immer mehr kleinere und größere Städte entdecken die Attraktivität von Sommer-Konzerten, -Festivals und -Festspielen, die Touristen anlocken, den daheimgebliebenen Einheimischen Abwechslung bieten und insgesamt für Renommee sorgen. Meist werden für diese Sommerkonzerte Aufführungsorte mit besonderer Ausstrahlung gewählt: malerische Altstadt-Plätze, schöne Parks oder historische Stätten, Schlösser, Burgen etc. Und nicht selten finden mehrere Konzerte auf verschiedenen Bühnen gleichzeitig statt.

Der Musikinteressierte hat dadurch die Möglichkeit, nach Lust und Laune von einer Bühne zur nächsten zu flanieren, nach eigenem Gusto zu verweilen oder weiterzuziehen und auch mal musikalische Stilarten zu entdecken, mit denen es im Alltag ansonsten nur wenige Berührungspunkte gibt. So kann sich ein Popfan - für ihn selbst überraschend - von einem klassischen Streich-Quintett begeistern lassen, weil die virtuosen Klassiker plötzlich Bach und Beatles witzig kreuzen; ein Klassikfan findet Gefallen an den konzertanten Arrangements einer Jazzgruppe und ein Artrock-Fan tanzt plötzlich ausgelassen Polka zu den mitreißenden Rhythmen einer Folkrock-Band. Zuvor quengelnde Kinder sitzen auf einmal brav vor der Bühne, auf der ein Gospelchor alte Spirituals intoniert, ein ergrauter Opa wippt rhythmisch mit dem Kopf zu den krachenden Klängen einer jungen Punkband, eine Gruppe von jungen Leuten singt falsch aber inbrünstig den Refrain eines Pophits mit, den eine Coverband nachspielt - und wenn eine junge Sängerin auf einer kleinen Bühne am Seeufer ihre sensiblen Songs vor der pastellfarbenen Himmelskulisse beim Sonnenuntergang singt, dann spürt selbst der hartgesottene Macho seine fast vergessene romantische Ader.

Der Kramladen besucht in dieser Stunde sommerliche Promenadenkonzerte in Deutschland, Italien und in der Schweiz, flaniert zum Beispiel durch den Schlosspark beim Lichterfest im hessischen Laubach, spaziert durch die Altstadt der norditalienischen Kleinstadt Omegna, das eine Woche lang auf vier Bühnen sein Festival San Vito feiert, verweilt kurz im strömenden Regen beim Simplon Open Air auf dem 2000 Meter hohen Schweizer Simplon-Pass, stattet bei strahlendem Sonnenschein dem Stresa-Festival 2010 am Lago Maggiore einen Besuch ab und schlendert am Mainufer entlang, von einer Bühne zur andern, beim verregneten Museumsuferfest vom vergangenen Wochenende in Frankfurt.

Eine Stunde mit kleinen Geschichten über Erlebnisse beim Flanieren bei Promenadenkonzerten und mit höchst unterschiedlicher Musik - vom Singersongwriter und Straßenmusiker Mark Gillespie über die italienische Klassikformation der witzigen Art Quintetto Bislacco bis zur Folkrock-Polka-Band HISS.

Die Playlist zur Sendung "Promenadenkonzerte - Musik für Flaneure" 

        Artist                        Track                           Album                              Label                     

01   L. Shankar              Darlene (Themamusik)   Touch Me There             Zappa Records                      

02   Los Lobos               On Main Street              Tin Can Trust                   Proper Records/Rough Trade

03   Craig Gerber           Time Has Come            Time Has Come                BSC / Rough Trade    

04   Gianmaria Testa       Il Viaggio                      Extra-Muros                     Le Chant du Monde           

05   Christian                   Schmelz                       Schmelz                           Traumton Records        

       Zehnder Quartett

06   Mark Gillespie           In Your Hands               In Your Hands                The Chocolate Factory

07   Ali Neander feat.       Seventh Sense             Ali Neander                     ESC Records                       

       Hellmut Hattler 

08  Trio Macchiato          Libertango                    Café Méditerranéo           Herzog Records           

09   Prince                      Sticky Like Glue            20ten                               NPG Records                       

10   W.I.N.D.                   Taste It                          Live in the Land of Milk and Honey      Inakustik                     

11   HISS                        Schüttel die Beine         Tut Buße                          Intercord                     

12   Quintetto Bislacco     Danza Celtica                Jokes                              Stradivarius      

                                        (12 = Hintergrundmusik unter jeder Moderation)       

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 19.08.2010 23-24 Uhr (Wiederholung Samstag 21.08.2010 14-15 Uhr) Thema: 

50 Jahre Beatles. Pop für die Ewigkeit.

Die klanggewordene Euphorie, die fröhliche Massenhysterie, die Kunst im Popsong, das Konzeptalbum, die rückwärtslaufenden Gitarren, die Videoclips usw.. Wer hat's erfunden? In der Geschichte der Popmusik gibt es kaum etwas Besseres als die Songs der Beatles. Von simplen, überrumpelnden Krachern bis hochkomplexen Songkunstwerken, auf allen Niveaustufen waren die Beatles ihren Konkurrenten immer um Längen voraus - nicht nur in den Sixties, die sie musikalisch geprägt haben wie niemand sonst. In den 10 Jahren ihrer Bandgeschichte haben die Beatles Maßstäbe gesetzt, die noch bis heute gelten und wahrscheinlich noch weit in die Zukunft hinein Bestand haben werden.

Am Abend des 17. August 1960 setzt Allan Williams, der damalige Manager der Silver Beatles aus Liverpool im Hamburger Club Indra, in St. Paulis Großer Freiheit 64, einen Vertrag auf, in dem als Bandname erstmalig „The Beatles" dokumentiert ist. Die damalige Besetzung der Band, die künftig auf das Silber im Namen verzichtet, besteht aus John Lennon, Paul McCartney, George Harrison, Stu Sutcliff (Bass) und Pete Best (Schlagzeug). Der 17. August vor 50 Jahren gilt gemeinhin als der Tag der Geburt jener „schöpferischsten Kraft der sechziger Jahre", deren Kreativität die Entwicklung der Popmusik entscheidend prägte - obwohl die Zusammenarbeit des gestalterischen Nukleus der Band, Lennon-McCartney, bereits 1957 begann, und obwohl die eigentliche kreative Phase der Beatles erst im Juni 1962 mit der Aufnahme ihrer ersten eigenen Songs beginnt.

Damals vor 50 Jahren spielten die Beatles im Hamburger Indra ein Songrepertoire aus Rock'n'Roll-Titeln wie „Ain't She Sweet", Rhythm'n'Blues-Stücke wie „Some Other Guy", Klassiker wie „Besame Mucho" und erste eigene Lieder wie „You'll Be Mine". Den Geist und Sound der frühen Beatles bringen nun vier Beatles-begeisterte US-Indierock-Musiker vom 17. bis 20.08. auf die Bühne des Indra zurück. Die Fans der frühen Fab Four nennen sich Bambi Kino, nach der damaligen Unterkunft der Beatles, einem kleinen Kabuff über dem Vorführraum des Hamburger Bambi Kinos. Das runde Beatles-Jubiläum sorgt derzeit auch für ein geradezu beispielloses Blätterrauschen in Zeitschriften und Zeitungen rund um den Globus - kein Wunder, sind die Beatles doch nach wie vor und mehr denn je in aller Munde und in aller Ohren. Vom digital veredelten Beatles-Gesamtkatalog sind seit Erscheinen im letzten September 13 Millionen CDs verkauft worden. Die Zahl der insgesamt seit 1962 verkauften Beatles-Tonträger beläuft sich auf über eine Milliarde. Und wer sich für die Original-Musik der Beatles nicht interessiert, kommt dennoch nicht an ihnen vorbei.

Ob im beatle-esken „Love Love Love"-Zitat im Song „Haven't Met You Yet" des Kanadiers Michael Bublé, ob in den Chorstimmen des neuen Songs „Restoration" von The Acorn oder in den beatles-typischen Harmonien des aktuellen Songs „Laughing Lover" der US-Band Blitzen Trapper, Elemente der Beatles-Musik finden sich auch heute noch in jedem dritten Song der aktuellen Charts.

Zum 50-jährigen Jubiläum feiert der Kramladen die größte Band aller Zeiten und macht hörbar, dass das musikalische Erbe der Beatles auch im aktuellen Pop weiter wirkt.

Die Playlist zur Sendung "50 Jahre Beatles" 

 

Artist

Track

Album

Label

 

1.

L. Shankar

Darlene (Kramladen-Themamusik)

Touch Me There

Zappa Records

 

2.

The Beatles

Like Dreamers Do

Anthology 1

Apple / EMI

 

3.

The Beatles

Love Me Do

Anthology 1

Apple / EMI

 

4.

Rudy Rotta

Love Me Do

The Beatles In Blues

Pepper Cake / Zyx

 

5.

The Beatles

Hello Little Girl

Anthology 1

Apple / EMI

 

6.

The Teenage Fanclub

Baby Lee

Shadows

PeMa-Songs / Domino

 

7.

The Beatles

She Loves You

1

Apple / EMI

 

8.

The Beatles

Strawberry Fields Forever

Love

Apple / Parlophone

 

9.

Bambi Kino

Some Other Guy

Some Other Guy

Tapete Records

 

10

The Beatles

Money

With The Beatles

Apple / EMI

 

11.

The Beatles

Happiness Is A Warm Gun

The Beatles

Apple / EMI

 

12.

Aidan Smith

Happiness Is A Warm Gun

The White album Recovered

Humble Soul / Mojo

 

13.

Blitzen Trapper

Laughing Lover / Dragon's Song

Destroyer Of The Void

Subpop

 

14.

The Beatles

All You Need Is Love

Love

Apple / Parlophone / EMI

 

15.

The Beatles

Cry For A Shadow (Hintergrundmusik)

Anthology 1

Apple / EMI

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 05.08.2010 23-24 Uhr (Wiederholung Samstag 07.08.2010 14-15 Uhr) Thema:

Die Massenfestivals, das Vergnügen und der Tod

Wie zeitgemäß sind heute noch die Giga-Musik-Events, die vor allem auf Massenansturm abzielen und mehr auf Rekordzahlen aus zu sein scheinen als auf die Sicherheit ihrer Besucher? Die (vermeidbare) Katastrophe bei der Duisburger Loveparade mit 21 Toten und über 500 Verletzten ist nur das aktuellste Beispiel in einer Reihe von Tragödien, die sich bei Mammut-Festivals ereignet haben. Ob ausgelöst durch schwere Planungsfehler, überforderte Veranstalter, aufgeputschte Gruppen im Publikum, das Versagen von Ordnern, technische Pannen oder unheilvolle Verkettungen von scheinbar unvorhersehbaren Ereignissen mit unkontrollierbaren Publikumsreaktionen, was immer die Ursache auch war, erschreckend viele Konzertbesucher verloren ihr Leben im Zusammenhang mit einem Pop-Großereignis.

Vor 10 Jahren kamen 9 junge Leute beim Roskilde-Festival in Dänemark ums Leben, weil übermütige Fans während des Auftritts von Pearl Jam schubsten und drückten, was zur Folge hatte, dass die Menschen zu Tode gequetscht wurden oder hinstürzten und tot getrampelt wurden.

Das gleiche Schicksal erlebten 54 Menschen ein Jahr zuvor bei einem Rockfestival in der weißrussischen Hauptstadt Minsk. Hier hatte ein heftiges Unwetter zu einer panikartigen Massenflucht geführt.

Bei einem Konzert von The Who 1979 in Cincinatti, Ohio drängten Tausende von Fans so massiv in Richtung Bühne, dass dabei 11 Menschen starben. Und unvergessen bleibt als erste Tragödie in der Geschichte der Popfestivals das chaotisch organisierte Free-Concert der Rolling Stones 1969 in Altamont, bei dem ein junger Schwarzer von den als Ordnungskräfte engagierten Hells Angels erstochen wurde und drei Unfalltote zu beklagen waren.

Nichts gegen das Amüsement und das rauschhafte Erlebnis auf Popfestivals, nichts gegen das euphorisierende Gemeinschaftsgefühl von Massen feiernder Musikfans, aber es scheint einen Grenzwert in der Zahl und Zusammenballung von Festivalbesuchern zu geben, bei dessen deutlicher Überschreitung die Wahrscheinlichkeit von unkontrollierbaren Risiken gefährlich ansteigt.

Offenbar gilt auch hier: weniger ist mehr. Weniger Publikumsmasse bedeutet aller Erfahrung nach mehr Sicherheit und vor allem auch mehr Qualität, was die Akustik, also den Hörgenuss, und die Optik, d.h. die sichtbare Wahrnehmung der Künstler auf der Bühne angeht.

Es gibt etliche kleinere Festivals - auch jetzt im August - die noch nie durch negative Schlagzeilen aufgefallen sind, geschweige denn durch Meldungen, dass Konzertbesucher Schaden an Leib und Leben genommen hätten. Darunter sind Festivals, die sich über Jahre einen exzellenten Ruf erworben haben.

Eine Selbstbeschränkung von maximal 5000 Besuchern hat sich das seit 27 Jahren stattfindende Haldern Pop Festival am Niederrhein auferlegt. Weil sich die Veranstalter dem Prinzip der Nachhaltigkeit verpflichtet haben, gelten die Bedingungen des Festivals als vorbildlich. Das diesjährige Haldern Pop Festival, das über 40 internationale Gruppen und Solisten überwiegend aus der Indie-Popszene präsentiert, findet vom 12. bis 14. August statt und ist bereits seit Mai ausverkauft.

Empfehlenswert ist auch das Klangbad-Festival im baden-württembergischen Scheer, das vom 06. bis 08.08.stattfindet, etwa 3.500 Besucher erwartet und alternative, experimentelle und elektronische Popvarianten präsentiert.

Und um aus der großen Zahl weiterer besuchenswerter Festivals im August noch zumindest eines zu nennen: Die 21. Zappanale in Bad Doberan vom 13. bis 15. August bietet erneut musikalisch hochwertigen Pop&Rock nicht nur in der Tradition des großen Rock-Genius Frank Zappa.

Der Kramladen widmet sich in dieser Ausgabe der Geschichte der Sommer-Popfestivals und stellt die Frage nach Reiz und Risiko der Massen-Events unter freiem Himmel.

Die Playlist zur Sendung "Massenfestivals" 

 

Artist

Track

Album

Label

0.

Santana & Festivalbesucher

"Peace" (O-Ton Woodstock 1969)

The Best of Woodstock

Atlantic

1.

L. Shankar

Darlene (Kramladen-Themamusik)

Touch Me There

Zappa Records

2.

The Gaslight Anthem

American Slang

American Slang

Sideonedummy

3.

The Who

I'm Free

Live at The Isle of Wight Festival 1970

Essential Records / Sony / Castle

4.

Pearl Jam

All Those Yesterdays

Yield

Epic

5.

The Rolling Stones

Sympathy For The Devil

Get Yer Ya-Ya's Out

Decca

6.

Sophie Hunger

Your Personal Religion

1983

Two Gentlemen

7.

Janis Joplin with Big Brother and the Holding Company

Piece Of My Heart

Absolute Janis

Columbia / Sony

8.

Crosby, Stills, Nash & Young

Woodstock

Déjà Vu

Atlantic

9.

Dire Straits

Money For Nothing

Knebworth 1990

Polydor

10.

Herbert Grönemeyer

Halt mich

Live

EMI Electrola

11.

Pink Floyd

Comfortably Numb (Hintergrundmusik)

Knebworth 1990

Polydor

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 22.07.2010 23-24 Uhr (Wiederholung Samstag 24.07.2010 14-15 Uhr) Thema:   

Hitchcock, Elektropop und Trautonium - Eine kleine Geschichte der Elektronik im Pop, aus Anlass des 100. Geburtstages von Oskar Sala, dem deutschen Pionier der elektronischen Musik.Sala

Die Entwicklung der Popmusik wurde nicht zuletzt durch den Fortschritt der Instrumententechnologie vorangebracht - vor allem durch die Erfindungen der elektronischen Klangerzeuger: Moog, Fairlight, Sampler etc. Doch am Anfang stand das Trautonium.

Die angsterregenden Schreie aus Hitchcock‘s Thriller „Die Vögel" entstanden 1961 in Berlin an Oskar Salas Trautonium. Dieses bahnbrechende Vorläuferinstrument von Synthesizer und Keyboards wurde in den 1930er Jahren von dem Physiker und Komponisten Oskar Sala mitentwickelt. Sein ganzes künstlerisches Leben - er starb im Februar 2002 - widmete er als virtuoser Musiker und Komponist diesem einzigartigen Instrument, dessen Töne durch elektrische Entladungen erzeugt werden. Dabei entsteht ein unvergleichliches Klanguniversum, das selbst subharmonische Tonreihen umfasst, die zuvor allenfalls theoretisch bekannt waren.

Auf seinem Instrument, dem von ihm weiterentwickelten Mixtur-Trautonium schuf Oskar Sala die Klangkulissen für mehr als 300 Filme. Außerdem komponierte er Klänge für Theater und Rundfunk. Zu seinen bekanntesten Klangschöpfungen zählt das Raketengeräusch im Werbespot des HB-Männchens („Wer wird denn gleich in die Luft gehen...")

Die Elektro-Popgruppe Kraftwerk und die Berliner Pop-Neutöner Einstürzende Neubauten berufen sich ausdrücklich auf Sala als Wegbereiter der elektronischen Avantgarde. Der Elektroniker von The Notwist, Martin Gretschmann, der als Console weltweit bekannt wurde, brachte soeben eine Performance zu Ehren von Oskar Sala im Münchner Deutschen Museum zur Aufführung.

Aus Anlass des 100. Geburtstages von Oskar Sala beschäftigt sich der Kramladen mit der Geschichte der elektronischen Musik: vom Trautonium über Tangerine Dream bis Techno, von Synthi-Pop bis Sampler, von E-Gitarre bis Electroclash.

Die Playlist zur Sendung "Hitchcock, Elektropop und Trautonium" 

 

Artist

Track

Album

Label

0.

Oskar Sala

Capsula

Klangstudien

Deutsches Museum München

1.

L. Shankar

Darlene (Kramladen-Themamusik)

Touch Me There

Zappa Records

2.

John Farnham

You're The Voice

Whispering Jack

RCA/BMG Ariola

3.

Cosmic Gate

Somewhere Over The Rainbow

Fire Wire

EMI

4.

Morgan Page and Gregory Shiff

All I Know

Astrid's Downtempo

Layered Sounds 2

Nuance Recordings / Bedrock

5.

Clara Rockmore

Valse Sentimentale (Tchaikowsky)

OHM - The early gurus of electronic music

Ellipsis arts...

6.

Beach Boys

Good Vibrations

Classics

Capitol

7.

The Beatles

Tomorrow Never Knows

Revolver

Apple / EMI

8.

Master Musicians of Jajouka

You Can Find The Feeling

Maroc'n'Roll

Universal

9.

Oskar Sala

Impression Electronique

My Fascinating Instrument

Erdenklang

10.

Emerson, Lake & Palmer

Medley: Lucky Man / Tarkus

Best Of / Tarkus

Ariola

11.

Tangerine Dream

Phaedra

Phaedra

Virgin

12.

Depeche Mode

John The Revelator

Playing The Angel

Mute / Virgin

13.

Oskar Sala

Angst 61

Klangstudien / Soundtrack "Angst 61"

Deutsches Museum München

14.

Kraftwerk

Tour de France

Tour De France Soundtracks

EMI

15.

The Notwist

Where In This World

The Devil, You And Me

Big Store / City Slang

16.

Yunus Güvenen

Indigo (Hintergrundmusik)

Layered Sounds 2

Bedrock Records

 

 

 

Kramladen in ByteFM am Donnerstag 08.07.2010 23-24 Uhr (Wiederholung Samstag 10.07.2010 14-15 Uhr) Thema: 

„Peace and Love" - zum 70. Geburtstag von Ringo Starr

With a little help from his friends, den Alt-Stars Edgar Winter, Rick Derringer, Gary Wright und Richard Page (Mr. Mister) ist Ringo Starr derzeit auf großer Sommer-Tournee durch Nordamerika. Auch am 7.Juli, seinem 70. Geburtstag, wird er mit seiner inzwischen elften All-Starr-Band auf der Bühne stehen - und zwar in der Radio City Music Hall, New York. Als Geburtstagsgeschenk wünscht er sich von seinen Fans und von der ganzen Welt, dass sich alle Menschen weltweit an folgender Aktion beteiligen: Am Tag seines Geburtstags, dem 7.7., solle jeder und jede um 12 Uhr, ob im Büro, auf der Straße, am Küchenherd, im Flugzeug, wo auch immer, die Hände zum Victory-Zeichen heben und laut rufen: „Peace and Love! Peace and Love!" - Typisch Ringo, dass diese Spass-Aktion mehr ist als nur ein Gag, sondern auch Ausdruck seines Selbstverständnisses und seiner Botschaft. Und die lautet seit 1967 unverändert: „All You Need Is Love!" Natürlich weiß er, dass ein Spruch, ein Song - so oft er auch wiederholt, so oft er auch begeistert gesungen wird - die Lieblosigkeit und den Unfrieden in der Welt nicht beheben kann. Ringo ist ja kein Schwachkopf und auch kein hippieseliger Flowerpower-Prophet. Aber er lässt keine Gelegenheit aus, um zu fragen: „What's wrong about peace and love?"

Seit seinem ersten Soloalbum „Sentimental Journey", das im März 1970 kurz vor der Trennung der Beatles erschien, hat Ringo inzwischen 16 weitere Studioalben und 10 Live-Alben veröffentlicht - das meiste davon ist musikalisch brav bis bieder, aber gut gemacht. Im Song „Peace Dream" aus seinem jüngsten Album „Y Not", das im Februar erschien, zitiert (um nicht zu sagen: plündert) er John Lennons Friedensbotschaft. Im Text heißt es: „So try imagine / If we give peace a chance / All the world could be / Living in harmony / One day our dream could be reality."

Ringo hat die utopische Friedensvision des Freidenkers Lennon in die Niederungen des Schlager-Pop verfrachtet - könnte man fast unken, wollte man dem ewigen „Sympath" Ringo an den Karren fahren, aber wer will das schon. Schließlich ist es ja wieder ganz nett geworden das aktuelle Album „Y Not", das von Ringo erstmalig selbst produziert wurde. Handwerklich gutgemachter Mainstream-Pop ist insgesamt dabei herausgekommen, aber als großen Wurf kann man Ringos neues Album wahrlich nicht bezeichnen, auch wenn die Liste der Begleitmusiker äußerst hochkarätig und prominent besetzt ist. Neben Paul McCartney beteiligten sich Joe Walsh von den Eagles, Dave Stewart ehemals Eurythmics, Joss Stone, Ben Harper, Richard Marx, Don Was und andere.

Der Kramladen zum 70. Geburtstag des ältesten Beatles feiert den Drummer mit dem treuen Hundeblick und dem Schalk im Nacken. Ringo ist und bleibt der berühmteste Sänger, dessen wacklige Intonation und dessen schiefe Töne von niemandem verübelt, sondern von allen gar als Ausdruck von Authentizität betrachtet werden. Vielleicht kann man heutzutage über „Peace and Love" glaubwürdig nur mit unsicherer Stimme singen.

Nachtrag: Am Abend des 07.07., als Ringo sein Geburtstagskonzert in New York gab, betrat plötzlich ein Überraschungsgast die Bühne: Paul McCartney sang und spielte gemeinsam mit Ringos All-Starr Band den White Album-Song „Birthday" und den Sgt. Pepper-Klassiker „With A Little Help From My Friends".

Die Playlist zur "Ringo"-Sendung 

 

Artist

Track

Album

Label

1.

L. Shankar

Darlene (Kramladen-Themamusik)

Touch Me There

Zappa Records

2.

Ringo & His All-Starr Band

Photograph

Ringo & His New All-Starr Band

King Biscuit Flower Hour Records

3.

Ringo Starr

Time

Y Not

Universal

4.

Ringo Starr & Paul McCartney

Walk With You

Y Not

Universal

5.

Ringo Starr

Peace Dream

Y Not

Universal

6.

Ringo Starr & Joss Stone

Who's Your Daddy

Y Not

Universal

7.

Ringo & His All-Starr Band

With A Little Help From My Friends

Ringo & His New All-Starr Band

King Biscuit Flower Hour Records

8.

John Lennon & Ringo

I'm The Greatest

Lennon Anthology New York City

Capitol

9.

The Beatles

Back In The USSR

The Beatles (White Album)

Apple

10.

Nils Lofgren

Walkin' Nerv

Silver Lining

Castle / Rykodisc

11.

The Beatles

Boys

The Beatles live at the Hollywood Bowl

EMI Electrola

12.

The Beatles

Matchbox

Live at the BBC

Apple

13.

Jerry Lee Lewis & Ringo Starr

Sweet Little Sixteen

Last Man Standing

Shangri-La / Edel Records

14.

Ringo Starr

La De Da

Vertical Man

Mercury

15.

The Beatles

Flying (Hintergrundmusik)

Magical Mystery Tour

Parlophone / EMI

 

 

Alle Themen der vorausgegangenen ByteFM- und hr3-Rebell-Sendungen: siehe Archiv

 

 

 

Artist Track Album Label Zeitplan
1. L. Shankar Darlene (Kramladen-Themamusik) Touch Me There Zappa Records 00:22
2. Raul Midón Peace On Earth A World Within A World Manhattan / EMI 01:57
3. Yes It Will Be A Good Day The Ladder Eagle Records 08:12
4. Mardi Gras.BB Delhi Morning Raga Von Humboldt Picnic - A Journey With Mardi Grass.BB - Editio.Terra.Incognita Hazelwood Music 13:47
5. Michael McDonald, James Ingram & David Pack Maria The Songs Of West Side Story RCA Victor 19:55
6. Shane Brady Fil Aruno The Living Room Hypertension Music 26:05
7. The Great Bertholinis Bright Days / Puzzle With A Million Thoughts Gradual Unfolding Of A Conscious Mind - Part 3 Hazelwood Music 30:46
8. Afrocelt Sound System Amber Volume 2: Release Realworld / Virgin 37:55
9. The Miserable Rich Chestnut Sunday Of Flight And Fury Hazelwood Vinyl Plastics 44:30
10. Ron Sexsmith How On Earth Retriever V2 50:22
11. Till Brönner feat. Curtis Stigers Christmas Is Never The Christmas Album Verve / Universal Music 55:47
12. Various Artists Morgen Kinder wird's was geben Fröhliche Weihnachten überall - in 18 Liedern um die Welt h&h music 58:53
13. Thomas Kagermann Celtic Christmas (Hintergrundmusik) Christmas Chill ZYX Music Unter jeder Mod