Schallplatte mit Volker Rebell Beschriftung

 

NEUIGKEIT 28.12.11: Nach 38 Jahren allwöchentlichen Radio-Sendungen im Hessischen Rundfunk und davon 33 Jahre in hr3 ging meine kontinuierliche Radio-Präsenz im hr Ende 2008 mit der Einstellung meiner Sendung "hr3-rebell" zu Ende. Doch ab Ende 2010 begann wieder eine sporadische Mitarbeit in hr3 als Co-Moderator, Autor und Musikprogramm-Mitgestalter bei Spezialsendungen in hr3-madhouse. (z.B. Porträt-Sendungen zum 70. Geburtstag von John Lennon, zum 65. Geburtstag von Udo Lindenberg, zum 70. von Bob Dylan). Wegen der positiven Hörer-Resonanz war eine Fortsetzung der sporadischen Mitarbeit auch im Jahre 2012 geplant. Nachdem ich verschiedene Themenvorschläge für 2012 angeboten hatte, teilte mir die hr3-Leitung am 22.12.11 mit, dass in absehbarer Zeit keine weiteren Sendungen mit mir geplant seien. Die Begründung in der freundschaftlich formulierten Absage lautet: "Unabhängig von dem Respekt, den wir alle vor deiner Arbeit haben und ungeachtet des positiven Feedbacks von außen kämpfen wir bei deinen Auftritten im Programm immer mit einem latenten (ich nenne es mal so...) "Generationsproblem". HR3 ist inzwischen ein Programm mit viel Musik und kurzen und kleinteiligen Wortanteilen geworden. Dich final in dieses Korsett zwängen zu wollen würde dem Charakter der von dir angebotenen Themen nicht entsprechen und deren Vermittlung durch dich auch sämtlicher Vorteile berauben. Ich möchte betonen, dass es von keiner Seite Beschwerden oder Misstrauensvoten gab, allenfalls Stimmungen, die in eine bestimmte Richtung gingen." - Natürlich habe ich diese Absage sehr bedauert, weil ich in meinem alten Heimatsender hr3 gerne ab und zu noch mitgearbeitet hätte, muss aber die Entscheidung und deren Begründung selbstverständlich akzeptieren. Ich schreibe dies so ausführlich, weil ich von langjährigen Freunden meiner Radio-Sendungen angesprochen und gefragt wurde, wann ich denn wieder in hr3 zu hören sein werde. Für hr3-at-night 2012 bin ich noch eingeladen, am 24.03.12 mich mit einem neuen Live-Projekt zu beteiligen. Dies werde ich gerne tun mit dem Konzert "HÖRBUCH live - Paul McCartney: Yesterday and Today" - eine Hommage in Songs und Worten zum 70. Geburtstag von Paul McCartney. Dieses Programm mit den Bands THE LONELY HEARTS CLUB BAND (spielt McCartney-Songs aus der Beatles-Ära) und THE BATLES (spielt McCartney-Songs aus der Wings- und Solo-Zeit) wird auch als Hörbuch erscheinen. Das für hr3 konzipierte Konzertprojekt "50 Jahre Beatles contra Stones", das ich für hr3-at-night 2013 angeboten hatte, wird aller Vorraussicht nach nicht mehr von hr3 realisiert.

 

 

THEMEN-PLANUNG für 2012

 05.01.2012 - David Bowie zum 65. Geburtstag

19.01.2012 - Ali Neander, der Ausnahmegitarrist erzählt über sein Solo-Album und seine bevorstehende Tour mit Hellmut Hattler

02.02.2012 - Graham Nash zum 70. Geburtstag

01.03.2012 - Lou Reed zum 70. Geburtstag

12.04.2012 - Hellmut Hattler zum 60. Geburtstag

07.06.2012 - Paul McCartney zum 70. Geburtstag

21.06.2012 - Brian Wilson zum 70. Geburtstag

12.07.2012 Kramladen in ByteFM: 50 Jahre Rolling Stones. Am 12. Juli 1962 traten die Stones zum ersten Mal in London auf. (Brian Jones wäre am 28. Februar 2012 70 Jahre alt geworden. Mick und Keith werden erst 2013 70. Die erste Stones-Platte erschien 1963)

09.08.2012 - Ian Anderson zum 65. Geburtstag

23.08.2012 Kramladen in ByteFM, Thema: 20 Jahre Unplugged - Die MTV-unplugged-Mode begann am 18.08.1992 mit der Veröffentlichung desm bekanntesten und erfolgreichsten unplugged-Albums von Eric Clapton. Ein Jahr zuvor hatte schon Paul McCartney seinen MTV-unplugged-Auftritt auf Tonträger veröffentlicht. Erfolgreich waren auch die MTV-unplugged-Platten von Rod Stewart & Ron Wood, Nirvana, Jimmy Page & Robert Plant, Oasis, Björk, Bob Dylan, Bryan Adams, Alanis Morissette usw.. Auch deutsche Künstler veröffentlichten unplugged-Alben wie z.B. Herbert Grönemeyer, Fanta 4, die Söhne Mannheims mit Xavier Naidoo, die Sportfreunde Stiller und im Jahre 2011 Udo Lindenberg.

04.10.2012 Kramladen in ByteFM: 50 Jahre Beatles. Die erste Single „My Bonnie" als The Beat Brothers mit Tony Sheridan erschien im Januar 1962. Die erste Beatles-Single „Love Me Do" erschien am 5. Oktober 1962.

29.11.2012 Kramladen in ByteFM, Thema: 30 Jahre Thriller. Das berühmteste und erfolgreichste Album von Michael Jackson erschien am 30. November 1982. Mit 110 Millionen Exemplaren ist Thriller das meistverkaufte Album der Tonträgergeschichte.

 

vor 30 Jahren (1982): Sendedatum: Frühjahr 2012

NDW Die Neue Deutsche Welle erlebte 1982 ihren kommerziellen Höhepunkt mit Trio (Da Da Da, April 82), Nena (Nur geträumt, Mai 82), Falco (Der Kommissar, März 82), Markus (Ich will Spaß, 07.06.82 Nr. 1) Spider Murphy Gang (Skandal im Sperrbezirk, Jan. 82 / Schickeria, März 82), Joachim Witt (Goldener Reiter, Jan. 82), Grauzone (Eisbär, Jan. 82), Spliff (Carbonara, Mai 82 / Das Blech, Dez. 82), Extrabreit (Hurrah, die Schule brennt, März 82), Ideal (Eiszeit, Feb. 82 / Blaue Augen, Mai 82 / Monotonie, Juli 82), Frl. Menke (Hohe Berge, Juni 82), Hubert Kah (Sternenhimmel, Sept. 82), Andreas Dorau (Fred vom Jupiter, am 1. März sogar in GB veröffentlicht), Fehlfarben (Ein Jahr - Es geht voran - April 82), Foyer Des Art (Wissenswertes über Erlangen)

Nur am Rande dazugehörend: BAP „Verdamp lang her" (Juli 82) Grönemeyer (LP Total Egal), Die Toten Hosen wurden 1982 gegründet

 

Das Beste aus Pop und Rock - historisch  (Vorschläge/Angebote für Spezial-Sendungen in hr3-madhouse, am 22.12.11 vom hr3-Musikchef leider abgelehnt):

Schwerpunktsendungen über wichtige und erfolgreiche Alben eines „Jubiläums"-Jahrgangs, kurz kommentiert. Vorgestellt wird aus jedem Album ein Hit und ein musikalisch herausragender Song. - und zwar:

Vor 25 Jahren (1987) erschienen die Alben „Sign O' The Times" - Prince / „Faith" - George Michael / „The Joshua Tree" - U2 / „Introducing The Hardline ..." - Terence Trent D'Arby / „Actually" - Pet Shop Boys / „In The Dutch Mountains" - The Nits / „Substance" - New Order / „Break Every Rule" - Tina Turner / „Definite" - Joe Cocker / „Whitney" - Withney Houston / „Bad" - Michael Jackson / „Who's That Girl" - Madonna / „E.S.P" - BeeGees

Vor 20 Jahren (1992) erschienen die Alben „Homebrew" - Neneh Cherry / „Unplugged" - Eric Clapton / „Us" - Peter Gabriel / „We Can't Dance" - Genesis (25 Wochen Nr.1 in DE) / „Jaja" - Westernhagen / „Love Symbol" - Prince / „Automatic For The People" - R.E.M. / „Tourism" - Roxette (9 Wochen Nr.1 in DE)

Vor 10 Jahren (2002) erschienen die Alben (alle Nr.1 in Deutschland): „Mensch" - Herbert Grönemeyer / „The Rising" - Bruce Springsteen / „Rush Of Blood ..." - Coldplay / „By The Way" - Red Hot Chilli Peppers / „Freak Of Nature" - Anastacia / „Zwischenspiel / Alles für den Herrn" - Xavier Naidoo / „Lifelines" - a-ha / „18" - Moby / „The Eminem Show" - Eminem / „Swing When You're Winning" - Robbie Williams (Nr. 1 von Dez. 2001 bis 31.01.2002) / „Escapology" - Robbie Williams (Nr. 1 ab Dez. 2002)

 

RUNDE GEBURTSTAGE in 2012 als Aufhänger für Porträts

04.01.         John McLaughlin  70

08.01.         David Bowie         65   Kramladen am 05.01.2012

30.01.         Steve Marriott         65           (Small Faces, Humble Pie, + 20.04.91)

02.02.         Graham Nash         70

06.02.         Axl Rose                   50           (Guns ‘n' Roses)

09.02.          Carole King         70

12.02.         Michael McDonald  60         (Doobie Brothers)

28.02.          Brian Jones         70         (starb am 03.07.1969)

02.03.         Jon Bon Jovi         50

02.03.         Lou Reed                  70

15.03.         Terence Trent D'Arby  50

25.03.         Elton John          65

25.03.         Aretha Franklin          70

02.04.         Emmylou Harris         70

04.04.         Gary Moore          60              (er starb am 06.02.2011)

08.04.         Roger Chapman         70

12.04.         Hellmut Hattler         60

16.04.         Gerry Rafferty         65

09.05.         Dave Gahan         50            (Sänger von Depeche Mode)

10.05.         Dave Mason          65

14.05.         David Byrne         60

01.06.         Konstantin Wecker         65

03.06.         Curtis Mayfield         70

08.06.         Julie Driscoll         65

18.06.         Paul McCartney         70

20.06.         Brian Wilson         70

22.06.         Campino           50  (gründete vor 30 Jahren die Toten Hosen)

24.06.         Mick Fleetwood         65

25.06.         Tim Finn           60    (Crowded House)

12.07.         The Rolling Stones traten vor 50 Jahren zum ersten Mal auf

14.07.         Woody Guthrie         100  (er starb am 03.10.1967)

16.07.         Stewart Copeland  60     (The Police)

20.07.         Carlos Santana         65

22.07.         Don Henley         65             (Eagles)

10.08.         Ian Anderson          65         (Jethro Tull)

09.09.         Dave Stewart         60

27.09.         Meat Loaf          65

16.10.         Flea                    50              (Red Hot Chilli Peppers)

27.11.         Jimi Hendrix         70

22.12.         Vanessa Paradis        40

27.12.         David Knopfler         60

31.12.         Andy Summers         70              (The Police)

 

 (Foto: Detlef Kinsler)     

 Infos zu Rebell-Sendungen im Internetradio http://www.byte.fm/

Weil in meinem alten Heimatsender hr3 keine frei gestaltbaren Autorensendungen (wie hr3-rebell) mehr möglich sind (leider auch nicht in einem anderen hr-Hörfunk-Programm - jedenfalls nicht für mich), bin ich seit Anfang Januar 2009 Mitarbeiter beim Internetradio http://www.byte.fm/ . Zunächst werde ich für ByteFM eine einstündige Autorensendung im 2-Wochen-Rhythmus produzieren - mit fester Sendezeit: donnerstags von 23 - 24 Uhr (Wiederholung samstags von 14 - 15 Uhr). Die Sendereihe trägt in Anlehnung an meine 27 Jahre lang ausgestrahlte hr3-Sendung "Volkers Kramladen" den Titel "Kramladen". (die hr3-Leitung hat nichts dagegen.) Die Übernahme des alten Sendungstitels soll signalisieren, dass die neue ByteFM-Sendung in einer alten Tradition steht und in Form und Inhalt an die qualitativen Ansprüche der früheren hr3-Sendung anknüpft. Die Redaktion von ByteFM favorisiert und wünscht allerdings musikjournalistische Themen mehr als verspielte "Überraschungseier", wie sie früher in "Volkers Kramladen" immer wieder mal zu hören waren. Ab und an werde ich mir aber auch in ByteFM ein "Freispiel" erlauben dürfen. Über die jeweiligen Sendungsthemen werde ich auf der Seite Radio/Aktuell berichten.

Themenplanung für den Kramladen in ByteFM:

Seit März 2009 ist der Kramladen in ByteFM auf den neuen Sendetermin donnerstags von 23-24 Uhr umgezogen. (Dies war übrigens 27 Jahre lang die alte Sendezeit von "Volkers Kramladen" in hr3). Der erste Kramladen zur neuen Sendezeit donnerstags in ByteFM war am 05.03.09 zu hören - danach alle zwei Wochen jeweils donnerstags in der Stunde vor Mitternacht. (Wiederholung jeweils am darauffolgenden Samstag von 14 -15 Uhr)

Kramladen-Thema am Donnerstag (23 - 24 Uhr), Wiederholung samstags 14 - 15 Uhr:

wichtige popgeschichtliche Ereignisse, zu denen Sendungen geplant sind:

23.06.11:  40. Todestag von Jim Morrison (er starb am 3. Juli 1971)

04.08.11:  70. Geburtstag von David Crosby (geboren wurde er am 14.08.1961)

18.08.11: 15. Todestag von Rio Reiser (er starb am 20.08.1996)

29.09.11:  60. Geburtstag von Sting (er wurde geboren am 02.10.1951)

 

verpasste Chance: [zum Jahresende 2009 (war geplant, wurde aber verschoben, Sendetermin ungewiss): "Meilensteine vor 40 Jahren" - die wichtigsten Alben des Jahres 1969. z.B. King Crimson "In The Court Of The Crimson King, The Who "Tommy", The Velvet Underground "The Velvet Underground", Santana "Santana", Doors "The Soft Parade", James Brown "Say It Loud, I'm Black And Proud", Led Zeppelin "II", Nick Drake "Five Leaves Left", Blind Faith "Blind Faith", Tim Buckley "Happy-Sad", Crosby, Stills & Nash "Crosby, Stills & Nash", Jack Bruce "Songs For A Taylor", Bob Dylan "Nashville Skyline", Steve Miller "Brave New World", Van Morrison "Astral Weeks", Joni Mitchell "Clouds", Rolling Stones "Let It Bleed" - und natürlich "Abbey Road"]

 

Ausgezeichnet: ByteFM gewinnt den Grimme Online Award 2009

Köln / Hamburg, 25. Juni 2009

Das Webradio ByteFM wurde gestern mit dem Grimme Online Award ausgezeichnet. ByteFM setzte sich gegen rund 1.700 Einreichungen durch und siegte in der Kategorie „Spezial", in der innovative und qualitativ herausragende Konzepte und Beispiele für publizistisch relevante Web-Angebote gewürdigt werden.

„ByteFM ist eine von Musikliebhabern für Musikliebhaber gestaltete und betriebene Plattform, die geschickt die Möglichkeiten des neuen Mediums nutzt, die Grenzen des Browsers durchbricht und über mehrere Kanäle hinweg ein stimmiges Erlebnis bietet." So begründete die Jury des Grimme Online Awards ihre Entscheidung.

„Wir sind sehr stolz auf die Auszeichnung mit dem Grimme Online Award, " sagte Ruben Jonas Schnell, Geschäftsführer und Gründer von ByteFM, bei der heutigen Preisverleihung in Köln. „Mit ByteFM wollen wir zeigen, was jenseits des Formatradios möglich ist. Wir wollen neugierig machen - und nicht nur das Bewährte senden, sondern ein Programm mit Ecken und Kanten, das der Vielfalt der Musik gerecht wird. Die Auszeichnung mit dem Grimme Online Award zeigt uns, dass anspruchsvolles Musikradio auch in Zukunft wichtig bleibt und wir mit ByteFM ein relevantes Medium auf den Weg gebracht haben", so Schnell.  

Seit Januar 2008 sendet das Webradio auf http://www.byte.fm/ alles, was in der modernen Popmusik wichtig ist. Unabhängig von Werbekunden und Plattenlabels entsteht bei ByteFM jeden Tag ein handgemachtes, individuelles Programm aus alten und neuen Platten, Live-Mitschnitten und Berichten über Hintergründe, Entwicklungen und Trends in der internationalen Musikszene.

Rund 80 Musikjournalisten, Musiker und Kenner der Szene arbeiten mittlerweile für ByteFM - darunter echte Radiolegenden und schillernde Persönlichkeiten der Musikszene wie Klaus Walter oder Frank Spilker (Die Sterne).

ByteFM erreicht monatlich rund 250.000 Hörer und hat sich zu einer wichtigen Plattform für moderne Popmusik in Deutschland entwickelt.

Der Grimme Online Award ist bereits die zweite Auszeichnung für ByteFM in diesem Jahr: Im April war ByteFM mit Silber bei den Lead Awards ausgezeichnet worden.

Mit dem Grimme Online Award werden seit dem Jahr 2001 vom Adolf-Grimme-Institut qualitativ hochwertige Websites ausgezeichnet. In vier Kategorien werden insgesamt maximal acht Preise vergeben.  

 

 Hier gibts Infos über die Themamusik von hr3-Rebell, die auch im neuen Kramladen in ByteFM jeweils am Anfang kurz zu hören ist. 

 

Infos zu hr3-Rebell: Die Sendung wurde ausgestrahlt ab 2004 sonntags von 21 - 23 Uhr in hr3 (eingestellt am 28.12.08)

12.09.08: zum Auslaufmodell hr3-Rebell:

Von Anfang an war ich in hr3 dabei, jetzt geht meine Mitarbeit in hr3 zu Ende - jedenfalls was die allwöchentliche Gestaltung von Sendungen unter eigener Regie angeht. „hr3-rebell" muss sich zum Jahresende aus dem Programm verabschieden. Es wird auch keine vergleichbare Nachfolgesendung für mich geben. Das ist bitter für mich, aber nicht zu ändern.

In einem immer schwieriger werdenden Medien- und Radiomarkt muss sich ein erfolgreiches Format-Radio wie hr3 eindeutig definieren und sich seinen Zuhörern mit klar erkennbarem Profil und durchgängig einheitlichen Inhalten präsentieren. „Durchhörbarkeit" heißt die Zielsetzung. Der Zuhörer soll von morgens bis abends, von Montag Früh bis Sonntag Nacht ein durchgängiges Format, ein stets wieder erkennbares Design und ein einheitliches Musikangebot erwarten dürfen. Wird die Schwankungsbreite im musikalischen Angebot zu groß, verliert ein erfolgreiches Formatradio seine Profilschärfe. Dies sind die Argumente - jedenfalls wie ich sie verstanden habe - warum sich das Formatradio hr3, das auf größtmögliche Breitenwirkung verpflichtet ist, den Luxus von Nischensendungen wie hr3-rebell nicht mehr leisten kann und will.

Spezialsendungen, die von ihrem Charakter her nur Minderheiten erreichen, sind Einschaltsendungen und widersprechen damit dem Konzept eines Begleitradios, das sich bewusst an die Nebenbei-Hörer wendet. Einschalt-Sendungen sind Ausschaltimpulse für die breite Hörerschaft, die das Format-Radio an sich binden will und muss. Ich kann (und muss) diese Argumentation verstehen, obwohl ich immer dachte, dass es gerade am späten Sonntag-Abend, an dem aller Wahrscheinlichkeit nach die breite Hörerschaft sowieso nicht erreichbar ist - mit welchem Sendungskonzept auch immer - dass es in dieser Sendezeit möglich ist, eine qualifizierte Minderheit von hr3-Hörern für etwas ungewöhnlichere Inhalte jenseits des Alltäglichen zu interessieren. Und dass auch spielerische Formen wie das Einbinden von Fotos und Videos über das Internet neue Hörer für hr3 gewinnen könnten. Speziell was die Vernetzung von Radio und Internet angeht, hätte ich gerne in der Zukunft neue Ideen entwickelt - auch und gerade mit einer kreativen Hörerbeteiligung.

Das alles kann aber die Tatsache nicht vergessen machen, dass eine Spezialsendung wie hr3-rebell ein Fremdkörper in einem als homogen angestrebten Gesamtprogramm ist - aber nicht länger bleiben kann.

Dass sich eine solch eigenwillige und sperrige Sendung, die allwöchentlich gegen die ansonsten verbindliche Formatierung „rebellieren" durfte, so lange im Formatradio hr3 halten konnte, ist ein kleines Wunder. Vergleichbares dürfte in der deutschen Format-Radiolandschaft kaum zu finden sein. Deshalb bin ich dem hr3-Chef Jörg Bombach dankbar, dass er mir trotz erheblicher haus-interner Widerstände diesen Freiraum einer radiophilen Spielwiese ohne Formatzwänge und inhaltliche Reglementierung bis heute ermöglicht hat - und noch bis Ende des Jahres ermöglicht.

Wie und ob es überhaupt für mich als Radiomann im neuen Jahr weiter geht, das weiß ich noch nicht. Aber selbst nach 38 Jahren regelmäßiger (allwöchentlicher) hr-Mitarbeit habe ich immer noch große Freude an der kreativen Beschäftigung mit Musik und am Teilen meiner Begeisterung für Musik mit ähnlich gesinnten Menschen. Und das ist für mich das Entscheidende: Meine Liebe zur Musik und meine Freude am gestalterischen Umgang mit Musik wird bleiben und sich fortsetzen - und sich vielleicht auch da oder dort Gleichgesinnten mitteilen können.

 

29.10.08: Seit heute ist es amtlich, dass die Fortsetzung meiner bisherigen Sendung auch in keiner anderen Hörfunkwelle des hr möglich ist. Seit 1970 durfte ich allwöchentlich eine Sendung nach eigenem Gusto gestalten (von 1970 bis '74 in hr2, ab 1975 in hr3, und zusätzlich von 1996 bis 2004 auch in hr1-SchwarzWeiß). Am 28.12.08 endet leider dieses große Privileg, im Hause hr eine selbstgestaltete Sendung den Hörern präsentieren zu dürfen. Schade.

 

 Interview mit der FAZ zum Ende von hr3-Rebell, geführt von Jan Wiele am 19.11.08, veröffentlicht am 11.12.08 auf der FAZ-Medienseite.

 Herr Rebell, wie lange sind Sie schon beim HR?

Seit 1970.

Also länger, als es HR3 gibt?

Richtig. Ich begann in HR2 mit der Sendung „Teens, Twens, Top Time". Dieser etwas altbackene Titel wurde dann von der neuen Redaktion unter Christopher Sommerkorn geändert zu „T hoch vier". Sommerkorn gehörte vorher zu dem damals bekannten Liedermacherduo „Christopher und Michael", das Folksongs wie „Blowing in the Wind" auf Deutsch sang. Ich kannte ihn, weil ich selbst in einer Beat-Band spielte.

Wie begann HR3?

HR3 war zunächst eine reine Autofahrerwelle ohne redaktionelles Programm. Erst ab 1975 wurde der Sender zur Popwelle ausgebaut, auf der die Musik auch vermittelt und über sie diskutiert wurde.

Und dann kam 1977 „Volkers Kramladen", den sie 27 Jahre lang moderierten.

Ja, das war meine Spielwiese - ich hatte keinerlei Vorgaben außer dem Rundfunkgesetz. Ich konnte ganz frei eine musikjournalistische Autorensendung gestalten, von Beatles bis Zappa.

Wie sind Sie da vorgegangen?

Das begann mit Textübersetzungen der Stücke, um Sie dem Hörer näherzubringen. Aber auch etwa über die Arrangements und Instrumentierung der Musik wurde geredet. Oft habe ich auch eigene Assoziationen zum Gehörten eingebracht, also eine Art Pop-Erzählradio gemacht.

So etwas gibt es heute kaum noch.

Ja, das wundert mich. Wenn man mit Freunden Musik hört, dann redet man doch über sie, setzt sich damit auseinander. Die kreative Auseinandersetzung mit der Musik geht immer mehr verloren. Popmusik sollte als Kunstform ernster genommen werden - mich fasziniert besonders der erzählende Charakter von Liedern. (Nehmen Sie etwa Dylan oder Cohen. Nicht zu Unrecht hat man Bob Dylan schon einige Male für den Literaturnobelpreis vorgeschlagen.)  Mir ging es immer darum, die Faszination der Texte und der Musik zu verstehen und das im Radio zu vermitteln.

Auch der Einsatz von Live-Musik im Studio wird immer seltener.

Jedenfalls im normalen Radioprogramm. Ich habe regelmäßig Bands und Künstler für einen Live-Auftritt ins Studio eingeladen. Die Künstler spielen kostenlos. Das ist doch gerade eine Besonderheit von Radiosendungen, dass Bands im Studio live und unverstärkt spielen, oder dass man Songs dort ganz abgespeckt, nur mit Gitarre und Stimme präsentieren kann. Allerdings gehört dieses Live-Prinzip in der Sendereihe „hr3 ganz nah Konzerte" zum regelmäßigen hr3-Programm, natürlich nur mit bekannten Popstars wie Wir sind Helden oder Maria Mena. Weniger bekannte Künstler außerhalb des Mainstream-Pop haben allerdings kaum eine Chance. Die bekamen sie bei mir.

Dieser Verzicht dient wohl der „Durchhörbarkeit".

In gewisser Weise verstehe ich es ja. HR3 verdient 90% der Werbeeinnahmen des Senders und hat auch andere Programme anteilig mitzufinanzieren, muss also Geld verdienen. Der neue Weg heißt nun, auf jegliche Nischensendungen zu verzichten, damit das Produkt „ganz klar erkennbar" ist. HR3 will das formatierte Mainstreamradio sein, das FFH die Stirn bietet. Allerdings hieß es lange Zeit: „Bei 3 ist mehr drin", also auch Spezialistensendungen wie Klaus Walter mit „Der Ball ist rund" und „rebell" waren Bestandteil des Angebots. Das war für uns ein enormes Privileg, das es bei anderen Sendern schon lange nicht mehr gibt. Dass wie bei uns beiden Planung, Redaktion und Musikgestaltung in einer Hand war, und somit nicht vorher kontrollierbar, ist heute ein Auslaufmodell.

Einige ihrer Kollegen mit ähnlichem Schicksal wechseln ja ins Internetradio. Ist das auch eine Option für Sie?

Ich bin Radioliebhaber. Mir ist es wichtig, eine interessante, anspruchsvolle Sendung zu machen. Und mir ist es im Grunde egal, wieviele Hörer ich habe. Hauptsache die Qualität stimmt. Genau darin liegt ja auch die Diskrepanz zum heutigen Sendeanspruch. Nur die Qualität hochzuhalten, das ist eine „unwirtschaftliche" Haltung, die man kaum äußern darf. Wenn ich die Chance bekomme, würde ich auch etwa auf „Byte FM" mein bisheriges Sendekonzept weitermachen. Das ist dort allerdings ehrenamtlich - ich persönlich habe das Glück, nicht vom Radio abhängig zu sein, aber für andere ist das eben ganz anders.

Was bedeutet das für den öffentlich-rechtlichen Hörfunk?

Ich begreife nicht, warum man seit Jahren die Privaten mit ihrem rein kommerziellen Radiokonzept noch überbieten will. Ausgerechnet der Hörfunk zieht sich immer mehr vom Anspruch des Zuhörens zurück und will nur noch Begleitradio zum Nebenbeihören sein. Man ist zufrieden damit, Klangtapete zu sein. Hauptsache, das Gerät ist eingeschaltet, ob nun jemand zuhört oder nicht. Dabei müsste doch speziell das Hörmedium Radio die Kultur des Zuhörens pflegen. Gerade in Zeiten, in denen es immer wichtiger wird, zwischen Kulturen, Religionen, aber auch zwischen den sozialen Schichten zu vermitteln, Konflikte zu entschärfen, bekommt das „Zuhören-können" eine entscheidende Bedeutung. Man darf doch nicht die Hör-Bildung gänzlich vernachlässigen oder ins Internet abschieben, nur um die Quote hochzutreiben. Ganz abgesehen davon ist es die Frage, ob die Quote am Sonntagabend besser wird, wenn da jetzt statt Klaus Walter und mir ein Sendeformat wie Kuschelrock oder vergleichbares kommt.

Sie haben vor kurzem ein Buch über die Beatles veröffentlicht. Noch eine Frage an Sie als Spezialist: Haben Sie von dem ‚verlorenen' Lied „Carnival of Light" gehört, das Paul McCartney nun wiederveröffentlichen willl?

Im Netz kursierten schon länger Bruchstücke davon. Vielleicht ist es eine Art Retourkutsche von McCartney: Lennon wurde ja damals sehr gelobt für „Revolution No.9", dieses ekstatische und verrückte Stück auf dem Weißen Album. Das wurde als Avantgarde gefeiert. Paul McCartney aber war es, der bereits anderthalb Jahre zuvor „Carnival of Light" initiiert hatte, bei dem fünfzehn Minuten ohne Songstruktur musiziert wird. Das war für die Beatles damals ein neuer Schritt.

Was machen Sie in Ihrer letzten Sendung von „HR3-Rebell" am 28. Dezember?

Ich wünsche mir eher einen leisen Abgang, Freunde aber sagen, man sollte sich mit einem Knall und einer Riesenparty im Studio verabschieden.

Ein „Carnival of Light" also?

Vielleicht, aber das letzte Stück wird in jedem Fall „The End" von den Beatles sein: „And in the end the love you take is equal to the love you make."

Autor: Jan Wiele, FAZ, Medien

  
  
  
  geplante Themenstunden irgendwann, irgendwo (sicher nicht mehr in hr3)
 

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(Diese Themen sind nur geplant und können durch aktuelle Ereignisse verschoben werden oder entfallen.)